Es darf abgestimmt werden
Vor einiger Zeit habe ich mich schon mal als grosser Fan des Videotexts geoutet. Gerade tagesaktuelle Umfragen haben es mir angetan; spiegelt dies doch sehr schon das Niveau der Zuschauenden - wir erinnern uns, bei Sat1 sind das in der überwältigenden Mehrheit SPD-Wählende - wider. Noch aufschlussreicher wird das Profil des gemeinen ProSiebenSat.1 Media AG-Anhängenden nach einem Wahlsonntag bei dem die NPD die 5%-Hürde nicht nur gerade so bewältigt, sondern locker ein paar Meter unter sich lässt. Also nochmal genauer hinsehen:
Kabel1-Zuschauende sehen den Einzug der NPD so und Sat1-Einschaltende so. Die Pro7-Redaktion ignoriert das Thema fast gänzlich, dafür liefert dann N24 eine messerscharfe "Analyseumfrage".
update: N24 ändert die Umfrage täglich. Sie stellten gestern die Frage, ob die rechtsextreme Partei NPD verboten gehöre, da diese mittlerweile in zwei Landtagen eingezogen sei. Das Ergebnis ging etwa fifty fifty aus.
Montag, September 18, 2006
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4 Kommentare:
Gelebte Demokratie, im Sinnve von: der Pöbel entscheidet.
K1/Sat1-Umfrage ist allerdings auch völligst dümmlichst gestellt. Wenn mich jemand zwingen würde, darauf zu antworten, müßte ich ihn töten (not a death threat).
Das schöne ist, es wird ja niemand gezwungen. Die machen das freiwillig. Zumindest habe ich bisher noch von keiner Selbsthilfegruppe zur Bekämpfung der Abhängigkeit von Videotext-Umfragen gehört.
Ich finde aber nach wie vor die Schlussfolgerung von N24 auf dieses Abstimmverhalten viel witziger.
Ups, der link ist mittlerweile tot.
Wollte damit auch nicht sagen, daß die Abstimmung per Zwang erfolgte, sondern: es spricht von wenig methodischem Gespür, eine derartige Multiple-Choice-Frage zu stellen, bei der denkende Menschen ob der apfelmusigen Antworten sich der Stimme enthalten würden - da muß sich niemand wundern, daß am Ende Schmu rauskommt.
Fand allerdings die Modelumfrage passend zum Thema. Schade, daß der Link nun futsch ist.
Das wäre er morgen sowieso gewesen.
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