...sondern lebe deinen Traum.
Kotz! Wie ich diesen Hippscheiss hasse. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch in meinem Leben Dinge, die ich unbedingt mal erleben und nicht nur erträumen muss. Da ist zum Beispiel ein Hongkong Aufenthalt, ein WWE PPV Event oder ein Zockwochenende in Las Vegas. Da dies aber eher Dinge für den etwas grösseren Geldbeutel sind, habe ich mich entschlossen eine der letzten Gelegenheiten zu nutzen und den besten Fussballer der jüngeren Fussballgeschichte in seiner letzten Saison live zu bestaunen. Also auf nach Helsingborg!Traditionellerweise bin ich ein Anhänger der 'Drei Fliegen mit einer Klappe'-Philosophie. Also galt es meine seit Jahren liebevoll gehegt und gepflegte Ostphobie ("alles Nazis") zu überwinden und das Spiel mit einem feinem Festival zu verbinden. Obwohl mein Musikgeschmack alles andere als in Richtung Elektro, Techno und Beats tendiert, hatte ich bisher nur gutes von diesem außergewöhnlichen Großereignis (sprich: event) gehört. Meine Begleitung und ich wurden auch trotz der Unwetterwarnungen nicht enttäuscht und haben einen neuen Programmpunkt in der jährlichen Sommerpause gefunden. Sehr schön zu sehen und erleben, dass es noch Festivals jenseits von Rock am Ring, Live Earth und Rheinkultur gibt. Günstiger Eintritt, keine Campingverarsche, ein gemischtes, aber dennoch erstaunlich gut harmonierendes Publikum, billiges & gutes Essen (ausschließlich vegetarisch!), nettes Rahmenprogramm, gediegene Chillout-Zonen, ansehbare Kunst und sogar ein zwei vorher unbekannte Bands, die zu gefallen wussten.
Nach einem Monat ist es etwas schwer auf jedes Detail einzugehen. Es gibt und gab so viele Dinge, die beschreibungswürdig sind. Aber wie so oft sind Worte nur Schall ohne Rausch. Einfach den kommenden Sommer freischaufeln und selber hinfahren. Wer immer noch nicht überzeugt ist, guckt einfach mal bei Google nach Bildern oder liest sich diesen blog durch.
Anschließend ging es nach Kopenhagen. Christiania gucken. Jetzt bin ich nicht gerade als sonderlich spontan verschrien und neige dazu Dinge eher mal zu überplanen. Aber diesmal sollte es alles anders sein. Das wir keine Karte dabei hatten, war noch unser kleinstes Problem. In der Sommerferienzeit sind aber so ziemlich alle Fähren ausgebucht. Also mal eben 200km weiter nach Puttgarden gedüst und zum Schnäppchenpreis von 50 Euro 40 Minuten Fähre gefahren. Das sollte uns für den Rückweg eine Lehre sein. Sowieso. Euro? Ich dachte immer abgesehen von den Briten hätten alle EU-Länder bei der Währungsunion zugestimmt. An dieser Stelle bleibt mir aber nur ein Jack Slater Zitat: Mächtig grosser Fehler! Aber auch mit äußerst bescheidenen Mitteln lässt es sich in Kopenhagen ganz gut aushalten.
Die Überfahrt vom in der Nähe gelegenen Helsingør (DK) nach Helsingborg (SWE) dauert keine zwanzig Minuten und ist mit unter zwanzig Krönchen auch angenehm günstig.
Endlich da. Die Geburtsstadt einer Legende. Gut, war jetzt nicht auf Anhieb ersichtlich, aber ich wusste es ja besser. Diesmal schlug mein Planungsfetisch wieder voll zu und wir hatten drei Stunden zu früh angelegt. War aber eigentlich ganz gut, denn die touristischen Wegweiser sind alles andere als hilfreich. Trotzdem erstmal in einen nahe gelegenen Park und den Gästefans beim Kicken zugeschaut. Erstaunlicherweise haben dort trotz der Wucherpreise alle Bier getrunken. Wer hat, der hat...
Dann endlich ins Stadion. Natürlich nicht ohne vorher noch in den ortsansässigen Hoolmob zu gelangen. Der Verlauf des Spiels ist schnell erzählt. Mit dem 3:0 von Henrik war die Sache gelaufen. Dann aber unerwartet ein Tor der Gästemannschaft, eine Schlägerei mit unberechtigt rot für HIF und kurze Zeit später der Anschlusstreffer. Das wiederum war dann so spannend, dass es den schätzungsweise 80-Jährigen Herrn zehn Plätze links von mir mit Herzinfarkt erlegt hat. Erst mit dem Schlusspfiff der erlösende Treffer zum 4:2, und der mehr als verdiente Sieg konnte gefeiert werden. Allerdings nicht mit mir, denn trotz des 100 jährigen Vereinsjubiläums und des Tores einer Ikone, wartete die Fähre und ein weiterer Tagestrip nach Kopenhagen. Sowieso, die Stadt war sympathisch (viele nette AntiFa Spukis), die Gäste Fans auch, Larsson hat sehr gut gespielt, aber trotzdem wurde ich nicht ganz warm mit dem Verein. Wer Zeit hat, diese Saison lohnt sich ein Spiel, ab nächstem Jahr dann wohl nicht mehr.
Den Heimweg traten wir zwei Tage später an. Diesmal über Hamburg und vor allem ohne Fähre! Kann sich ja kein Mensch leisten. Die Brücke allerdings auch nicht. Nur mit viel Dusel kamen wir für den PKW statt WoMo Tarif (knappe 30 Euro) aus Dänemark raus. Auch eine Art seinen Besuch zu schröpfen. Was wir uns kurz vor der Grenze gerade noch von unseren letzten neun Krönchen leisten konnten, ist hier zu bestaunen.
2 Kommentare:
Ich will auch weg, egal wohin....
Auch nach Kopenhagen, wenn´s denn sein muß....
Die (eine) passende Badehose hast du hoffentlich gefunden.
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